Den Fröschen und Kröten auf der Spur
Infos zu den Laichwanderungen im Winter und Frühjahr
Seit vielen Jahren haben Naturschützer*innen dem Amphibientod an unseren Straßen den Kampf angesagt. In der ganzen Republik sind Naturschutzgruppen Jahr für Jahr aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Ohne dieses vielfache Engagement wäre es um unsere Frösche und Kröten deutlich schlechter bestellt.
Aktuelle Informationen
Viele Amphibien sind auf dem Weg zu ihren Laichgewässern. An einigen Wanderrouten hat bereits die Rückwanderung eingesetzt. Verfolgen Sie hier das Wandergeschehen 2024. Mehr →
Helfende Hände gesucht
Es gibt wohl kaum eine Naturschutzgruppe, die nicht dringend weitere Helfer*innen sucht, denn Amphibienschutz ist aufwändige Handarbeit. Um mitzumachen, sind Vorkenntnisse nicht zwingend nötig. Die Saison erstreckt sich in der Regel über zwei bis drei Monate, mit dem Höhepunkt gegen Mitte März. Es ist schön, wenn jemand an vielen Tagen mit anpacken kann, wer nur einmal oder zweimal Zeit hat, ist aber auch willkommen.
Zunächst müssen Zäune aufgestellt werden – teils übernimmt das die Kommune oder die Straßenbauverwaltung. Stehen die Zäune, müssen diese jeden Tag kontrolliert werden, am besten am frühen Abend und am frühen Morgen. Befinden sich Amphibien in den Eimern, werden diese in Transporteimer umgefüllt und über die Straße getragen. In der Regel werden dabei auch Anzahl, Arten und Geschlechter notiert. Wie die Hilfe funktioniert, wie man die Tiere richtig anfasst, wie man Grasfrösche von Springfröschen oder Bergmolche von Teichmolchen unterscheidet, ist schnell gelernt.
Wer weiß, dass im Heimatort oder in der Nachbarschaft Krötenzäune betreut werden, kann sich einfach an die jeweilige Naturschutzgruppe wenden. Ist dies nicht bekannt, lohnt es sich, auf den lokalen NABU-Websites nachzuschauen. Mehr als tausend Schutzzäune samt Kontaktadressen sind zudem in der Schutzzaundatenbank des NABU-Bundesfachausschusses Feldherpetologie versammelt.
Bereits seit 2002 dokumentiert der NABU das jeweilige bundesweite Wandergeschehen tagesaktuell im Internet. Mit 150 teilnehmenden Gruppen war diese Aktion auf Anhieb enorm erfolgreich, inzwischen sind es rund 400. Natürlich lassen sich auch 2024 die Laichwanderungen wieder auf der NABU-Homepage verfolgen. Beteiligen können sich alle Gruppen und Aktiven unabhängig von ihrer Verbandszugehörigkeit.
Der NABU-Bundesfachausschuss Feldherpetologie hat hierzu eine interaktive Schutzzaun-Datenbank erstellt. Diese enthält allgemeine Informationen zur Lage, Ausstattung und Fangergebnissen von Schutzzaunstandorten. Für jeden Zaunstandort kann eine Betreuerliste eingefügt werden, um die Zaunbetreuung zu optimieren. Das Besondere: Schutzzaun-Organisatoren können ihren Zaunstandort selbständig in die Datenbank eingeben und jederzeit aktualisieren. Termine zum Amphibienschutz, also Seminare, Exkursionen, Vorträge und Mitmachtermine, sind im NABU-Terminkalender enthalten.
Zusätzliche Informationen, unter anderem zu allen heimischen Reptilien- und Amphibienarten, gibt es unter www.amphibienschutz.de.
NABU-Kurs
„Krötenzaun & Co. – Schutzeinrichtungen für Amphibien“
Dieser Kurs zeigt dir, wie du Amphibienschutzzäune planst, richtig aufbaust und kontrollierst. Schaue dabei einer NABU-Gruppe über die Schulter. Darüber hinaus lernst du stationäre Amphibientunnel kennen und erhältst einen Überblick über weitere wichtige Schutzmaßnahmen.
Zum NABU-KursKröten, Frösche, Molche, Unken, Salamander: In Deutschland leben 21 Amphibienarten. Während manche eher unauffällig gefärbt sind, haben andere kräftige und bunte Färbungen. Auch in ihrer Lebensweise und Verbreitung gibt es viele Unterschiede. Der NABU stellt die heimischen Arten in Einzelporträts vor. Mehr →
Wenn Straßenbaumaßnahmen die Lebensräume oder Wanderwege von Amphibien beeinträchtigen, muss dies von den Straßenbauern wiedergutgemacht werden – zum Beispiel durch Tunnel oder Zäune. Welche Maßnahmen sind nötig und wie müssen sie genau aussehen? Mehr →