Forschung zum Mitmachen
Informationen zur Aktion „Stunde der Wintervögel“

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Forschung, bei der alle mitmachen können. Mit Ihrer Beobachtung helfen Sie dabei, Bestandsveränderungen rechtzeitig zu erkennen und lernen gleichzeitig die heimische Vogelwelt besser kennen.
So funktioniert es: Suchen Sie sich einen Platz, von dem aus Sie gut beobachten können. Das kann vom Küchenfenster aus sein, auf dem Balkon, im Park oder Garten, Hauptsache ist, Sie zählen in einer Ortschaft und nicht im Wald. Notieren Sie von jeder Art die höchste Anzahl der Vögel, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist. Melden können Sie Ihre Beobachtungen per Post, Telefon und natürlich direkt hier:
bequem per Online-Formular!
Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten. Wo kommen Sie vor, wo sind sie häufig und wo selten geworden, wie wirkt sich der Klimawandel auf die Wintervögel aus? Je genauer wir über solche Fragen Bescheid wissen, desto besser kann sich der NABU für den Schutz der Vögel stark machen.
Wer gehört zu den Wintervögeln?
Werden bei der Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ im Mai die in Deutschland brütenden Arten gesucht, stehen im Januar jene Vögel im Blickpunkt, die auch bei Schnee und Kälte bei uns ausharren. Neben den „Standvögeln“, die das ganze Jahr über bei uns bleiben, lassen sich zusätzliche Wintergäste beobachten, die aus dem noch kälteren Norden und Osten nach Mitteleuropa ziehen. Bei Nahrungsengpässen tauchen in manchen Wintern in riesiger Zahl auch Invasionsvögel wie Seidenschwanz, Erlenzeisig oder Bergfink auf.
Der Blick auf den Vogel des Jahres 2016
Auch 2016 lohnt sich wieder ein Blick auf den neuen Vogel des Jahres: Der Stieglitz verbringt den Winter über hier und ist einer der farbenfrohesten Singvögel weit und breit. Als Charaktervogel bunter Landschaften zieht er immer mehr in die Städte, um Brutplätze zu finden. In den vergangenen Jahren hat sein Bestand stark abgenommen. Er ist vor allem auf unbewirtschaftetes und ungespritztes Land angewiesen, das er auch in Siedlungsgebieten auf Brachflächen, Spielplätzen, an Straßenrändern und an verwachsenen Ecken findet. Er lässt sich dort nieder, wo er genug Nahrung wie samenreiche Kräuter, Stauden und Bäume findet. Zudem haben Stieglitze Sinn für Gemeinschaft. Die tagaktiven Vögel leben die meiste Zeit des Jahres in Gruppen.
So hat alles begonnen
Winterliche Vogelbeobachtungsaktionen haben vor allem im angelsächsischen Bereich eine lange Tradition. Besonders erfolgreich ist der „Big Garden Birdwatch“, den unser britischer BirdLife-Partner RSPB bereits seit 35 Jahren durchführt und an dem sich bis zu einer halben Million Vogelfreunde beteiligen.
Die „Stunde der Wintervögel“ wurde ursprünglich in der LBV-Kreisgruppe München entwickelt und 2006 erstmals durchgeführt. Der Erfolg der Aktion führte dann 2009 zu einer Ausdehnung auf ganz Bayern. Seit 2011 liefert die „Stunde der Wintervögel“ nun deutschlandweit Erkenntnisse über die Vogelwelt und vermittelt vielen Menschen Freude an der Naturbeobachtung.
Machen auch Sie mit! Eine besondere Qualifikation außer Freude und Interesse an der Vogelwelt ist für die Teilnahme an der „Stunde der Wintervögel“ nicht nötig.
Melden Sie hier Ihre Beobachtungen!