
Der Haussperling - Bekannt und beliebt
Dem Haussperling oder Spatz ist sicherlich schon jeder begegnet. „Herr“ Spatz ist an seinem grauen, kastanienbraun eingefassten Scheitel, weißen Wangen und einem schwarzen Latz gut zu erkennen, während „Frau“ Spatz überwiegend ein schlichtes Graubraun trägt.
Merkmale
- Kopfplatte grau
- Nacken braun
- Kehle schwarz
- Kopfseite weiß
- Unterseite grau
- heller Überaugenstreif
- Kopfzeichnung blass
- Hinterrücken
- Schwanz einfarbig
Fortpflanzung
- Brutzeit März-September
- 4-6 bläulich weiße, braun gefleckte Eier
- 2-4 Bruten im Jahr
Vorkommen
- Bewohnt Städte und Dörfer
- zur Nahrungssuche auch in offener Landschaft
Stimme
- Verschiedene schilpende und ratternde Rufe
- "Gesang" aus Reihe langsam wiederholter "schilp"-Rufe
Wissenswertes
Der Haussperling nistet fast immer in Hohlräumen von Gebäuden. Oft finden sich mehrere Paare zu kleinen Kolonien zusammen, die mitunter sogar ein großes Gemeinschaftsnest mit mehreren Eingängen bauen. Auch bei der Nahrungssuche bevorzugt der Haussperling die Gesellschaft von Artgenossen, denn im Trupp ist er sicherer vor Angriffen von Katzen oder Greifvögeln. Er ernährt sich überwiegend von Getreide und anderen Pflanzensamen, seine Jungen füttert er jedoch fast ausschließlich mit Insekten.
Die Kohlmeise - Intelligente Meistersängerin
Die Kohlmeise gehört sicherlich zu den bekanntesten und beliebtesten Vogelarten in unseren Gärten. Intelligent, anpassungsfähig und frech wie sie ist, kommt sie mit ihren menschlichen Nachbarn prima zurecht.
Merkmale
- Unterseite kräftig gelb
- breiter schwarzer Bauchstreif
- Kopf schwarz mit weißer Wange
- schmaler schwarzer Bauchstreif
- Unterseite blassgelb
- schwarzer Bauchstreif nur angedeutet
- Kopfseite gelblich
- weiße Schwanzaußenkanten
- Schwanz und Flügel bläulich grau
Fortpflanzung
- Brutzeit März-August
- 6-12 weißliche, rotbraun gepunktete Eier
- 1-2 Bruten im Jahr
Vorkommen
Bewohnt alle Lebensräume mit Bäumen, von dichten Wäldern bis hin zu Innenstädten.
Stimme
- Viele verschiedene, teils laute, teils schnurrende Rufe
- Gesang variabel, oft "zi-zi-bäh-zi-zi-bäh"
Wissenswertes
Die Kohlmeise ist ein äußerst vielseitiger und zudem konkurrenzfähiger Vogel. Ihre Überlegenheit zeigt sie zum einen beim Wettbewerb um Nisthöhlen, wo sie anderen Meisen und sonstigen Höhlenbrütern überlegen ist. Zum anderen nimmt sie auch im Verband mit Meisen, Baumläufern und Goldhähnchen, mit denen sie im Winter gerne gemeinsam umherstreift, eine Spitzenposition in der "Hackordnung" ein. Im Durchschnitt wird eine Kohlmeise zweieinhalb Jahre alt, der älteste bekannte Vogel erreichte das stolze Alter von 15 Jahren.
Die Amsel - Vom Waldvogel zum Gartenvogel
Die Amsel ist nicht nur unsere häufigste Drosselart, sie ist in Deutschland die häufigste Vogelart überhaupt. Im Unterschied zu anderen Drosseln unterscheiden sich die Geschlechter deutlich: Die Männchen sind schwarz und haben einen gelben Schnabel, die Weibchen dagegen sind inklusive Schnabel braun gefärbt.
Die Amsel ist nicht nur unsere häufigste Drosselart, sie ist in Deutschland die häufigste Vogelart überhaupt. Im Unterschied zu anderen Drosseln unterscheiden sich die Geschlechter deutlich. Die Männchen sind schwarz und haben einen gelben Schnabel, die Weibchen dagegen sind inklusive Schnabel braun gefärbt.
Merkmale
- Schnabel gelb
- Gefieder schwarz
- Schwanz lang
- Ober- und Unterflügel dunkel
- Gefieder dunkelbraun
- Schnabel dunkel
- Oberseite hellbraun gefleckt
- Unterseite dunkel gefleckt
Fortpflanzung
- Brutzeit Februar-August
- 4-5 bläuliche, oft braun gezeichnete Eier
- 2-4 Bruten im Jahr
Vorkommen
- Bewohnt sowohl dichte Wälder als auch kleinere Gehölze
- sehr häufig in Siedlungen bis hin zur Großstadt
Stimme
- Melodischer, flötender Gesang, der von erhöhter Warte aus vorgetragenwird
- bei Gefahr laut schimpfend
Wissenswertes
Vor 150 Jahren wanderte die Amsel allmählich von Wäldern aus in Gärten und andere städtische Lebensräume ein. In Büschen und Bäumen findet sie dort nicht nur geeignete Standorte für ihr Nest, kurzgrasige Rasenflächen bieten auch günstige Bedingungen zur Nahrungssuche. Mit schätzungsweise 40-80 Millionen Paaren gehört die Amsel heute zu den häufigsten europäischen Brutvogelarten. Während die meisten nordeuropäischen Vögel im Spätherbst nach Südwesten ziehen, bleiben mitteleuropäische Amseln überwiegend im Brutgebiet
Die Blaumeise - Lebhaft und frech
Blaumeisen fehlt auf dem Bauch der markante schwarze Streifen der Kohlmeisen. Stattdessen fallen bei ihr das blaue Käppchen über dem weißen Gesicht, ein schwarzer Augenstreif, und die ebenfalls blau gefärbten Flügel- und Schwanzfedern ins Auge.
Merkmale
- Kappe blau
- Unterseite gelb
- weiße Flügelbinde
- Gesicht gelblich
- Unterseite blassgelb
- Flügel und Schwanz blau
- Rücken grün
Fortpflanzung
- Brutzeit März-August
- 6-14 weiße Eier mit rotbrauner Fleckung
- 1-2 Bruten im Jahr
Vorkommen
- brütet in verschiedenartigen Wäldern, Parks und Gärten
- brütet gerne in Nistkästen
- im Winter gerne im Schilf
Stimme
- Gesang aus langem, mit 2-3 hohen Tönen eingeleitetem Triller
- zeternde Rufe ("zerrrrrr")
Wissenswertes
Die Blaumeise füttert zur Brutzeit ihren Nachwuchs mit Insekten. Als Nahrung treten im Winter Pflanzensamen in den Vordergrund, die sie mit kräftigen Schnabelhieben öffnet. Auf Insektennahrung muss sie aber auch im Winter nicht verzichten, denn mit dem Schnabel kann sie in Schilfhalmen verborgene Insekten heraushacken.
Der Grünfink - Kulturfolger und Vegetarier
Der Grünfink ist ein typischer Hecken- und Gebüschbrüter. Auch Kletterpflanzen an Hausfassaden werden zur Familiengründung gerne aufgesucht. Je dichter, desto besser, lautet seine Devise, um das Nest bestens zu verstecken.
Merkmale
- Schnabel dick, graurosa
- Unterseite gelblich grün
- Unterseite grünlich grau
- Oberseite schwach gestreift
- Unterseite weißlich, gestrichelt
- gelbgrünes Flügelfeld
- gelber Schwanzfleck
Fortpflanzung
- Brutzeit März-August
- 3-7 bläulich weiße, braun gefleckte Eier
- 1-2 Bruten im Jahr
Vorkommen
- Bewohnt Feldgehölze, Parks und Gärten
- auch in Siedlungen und an Waldrändern
Stimme
- abgehackt wirkender Gesang aus trillernden und zwitschernden Elementen mit langem, rauem Schlusston
Wissenswertes
Die Paarbildung beginnt bereits im Trupp überwinternder Grünfinken. Im Frühjahr sucht das Weibchen einen geeigneten Nistplatz in Büschen, Bäumen oder auch in Kletterpflanzen an Gebäuden und baut allein das Nest. Die Jungvögel werden von beiden Elternteilen gefüttert, zunächst mit Blattläusen, bald aber mit zuvor im Kropf aufgeweichten Samen. Nach gut zwei Wochen fliegen die Jungvögel aus, bleiben aber noch mehrere Wochen im Familienverband. Im Sommer und Herbst wird gerne das Fruchtfleisch von Hagebutten gefressen.
Das Rotkehlchen - Unverwechselbar und beliebt
Das Rotkehlchen ist ein echter Frühaufsteher. Schon zur ersten Morgendämmerung ist sein charakteristisches „Ticksen“ und „Schnickern“ zu hören. Sein perlender, langstrophiger Gesang ist nur schwer zu beschreiben.
Merkmale
- Brust und Kehle orangerot mit bläulicher Umrahmung
- Oberseite und Schwanz einfarbig braun
- Brust geschuppt
- Oberseite hell gefleckt
Fortpflanzung
- Brutzeit April-August
- 4-6 gelbliche, braun gepunktete Eier
- 2 Bruten im Jahr
Vorkommen
- Bewohnt Busch- und Baumbestände aller Art, von dichten Wäldern bis zu Parks und Gärten
Stimme
- in der Tonhöhe abfallender, perlender Gesang
- ruft scharf "tick" (oft in schneller Reihe)
Wissenswertes
Zum Singen setzt sich das Rotkehlchen leicht erhöht auf einen Ast, sonst bewohnt es fast ausschließlich den Boden. Dort sucht es nach Kleintieren, von der Blattlaus bis zum Regenwurm. Auch das Nest baut das Weibchen am Boden, bevorzugt unter Baumwurzeln oder Grasbüscheln. Das Brüten übernimmt allein das Weibchen, beim Füttern der Jungen wird es aber vom Männchen unterstützt. Mitunter beginnt das Weibchen schon sehr zeitig mit der Zweitbrut, sodass das Männchen die Jungen der ersten Brut zuletzt alleine betreuen muss. Das Rotkehlchen, das im Garten brütet, ist in der Regel ein anderes als das, welches im Winter ans Futterhaus kommt. Denn mitteleuropäische Vögel fliegen zum Überwintern in den Mittelmeerraum, während von Norden her skandinavische Brutvögel nachrücken.
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