NABU (Naturschutzbund Deutschland) e. V.
Charitéstraße 3,
10117 Berlin
www.NABU.de
Text & Redaktion
Lena Schmitteckert, Carla Freund
Gestaltung & Programmierung
www.vansand.de
Der NABU bedankt sich für die finanzielle Unterstützung durch die European Climate Foundation. Alle Inhalte und geäußerten Meinungen sind ausschließlich die des NABUs
Auswirkungen von Offshore-Windparks
auf die Seevögel in der Nord- und Ostsee
IMPRESSUM
© NABU-Bundesverband 2022
Vogelfallen auf See
Impressum
NABU (Naturschutzbund Deutschland) e. V.
Charitéstraße 3,
10117 Berlin
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Text & Redaktion
Lena Schmitteckert, Carla Freund
Gestaltung & Programmierung
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Der NABU bedankt sich für die finanzielle Unterstützung durch die European Climate Foundation. Alle Inhalte und geäußerten Meinungen sind ausschließlich die des NABUs
Windparks in
Nord- und Ostsee
Gefahren
für Vögel
Forschung &
Datenlage
Gefahren
für Vögel
Betroffen
Vogelarten
Betroffene
Vogelarten
Gefährdete Vogelarten in Nord- und Ostsee
© NABU-Bundesverband 2022; mit freundlicher Unterstützung durch die European Climate Foundation
Verbreitungsgebiet: Ostsee
Bergente
Aythya marila
Die Bergente ist nachaktiv und macht sich regelmäßig am Abend auf Nahrungssuche, um dann erst in den Morgenstunden zurückzukehren. Nachtaktive Vögel haben ein größeres Risiko im Dunkeln mit den Windturbinen zusammenzustoßen. Allerdings vermeiden Bergenten in die Nähe von Störquellen wie beispielweise Schiffen, Helikoptern oder auch Windparks zu gelangen. Somit wird sie durch diese aus ihrem Lebensraum vertrieben.
Gefährdung: -
Verbreitungsgebiet: Nordsee
Trottelumme
Uria aalge
Als Laie könnte man vermuten, die Trottellume wäre ein Pinguin. Das liegt an der Gefiederfärbung, der Ähnlichkeit der stromlinienförmigen Gestalt und am aufrechten Sitzen an Land. Der reine Meeresvogel kommt jedoch nur äußerst selten an Land, meist nur zur Brut. Anders als Pinguine kann die Trottellumme außerdem fliegen. Und sie fliegt sehr schnell. Durch ihr hohes Körpergewicht und die relativ kleinen Flügel kann sie Hindernissen nicht so schnell ausweichen und es kann daher zu Zusammenstößen mit Windrädern kommen. Da Offshore-Windparks oft einen erhöhten Schiffsverkehr aufweisen und dieser die Trottellummen über mehrere hundert Meter entfernt stören kann, meiden sie diese Gebiete häufig.
Sterntaucher
Gavia stellata
Sterntaucher sind vor allem in Belgien und Deutschland stark gefährdet und sollten in diesen Ländern besonders geschützt werden. Bei uns wird er jedoch aktuell noch als nicht gefährdet eingestuft. Sterntaucher reagieren sehr sensibel auf Störungen und weisen ein sehr starkes Vermeidungsverhalten auf. Offshore-Windparks beeinträchtigen vor allem seine Überwinterungsgebiete an den Küsten.
Verbreitungsgebiet: Nord- und Ostsee
Silbermöwe
Larus argentatus
Studien zeigen, dass Silbermöwen von Offshore-Windparks angezogen werden und sich oft in ihrer Nähe aufhalten. Sie folgen - wie die Heringsmöwen - bei der Nahrungssuche häufig Fischkuttern und versprechen sich auch in der Nähe der Windparks eine erfolgreiche Futtersuche. Vor allem in der Nacht stellen illuminierte Turbinen für sie eine große Gefahr dar, da sie auch nachts auf Nahrungssuche gehen.
Heringsmöwe
Larus fuscus
Die Heringsmöwe sieht man bei uns im Sommer vor allem an der Nordseeküste, wo sie mit tollkühnen Stoßtauchmanövern auf Fischfang geht. Heringsmöwen folgen bei der Nahrungssuche häufig Fischkuttern und holen sich Fischereiabfälle. Da sie oft in der Nacht auf Nahrungssuche gehen, haben sie ein größeres Risiko im Dunkeln mit den Offshore Windturbinen zusammenzustoßen.
Basstölpel sind hervorragende Flieger, die mit schnellen gleichmäßigen Flügelschlägen und kurzen Gleitflügen über das Wasser segeln. Fische erbeuten sie, indem sie pfeilschnell aus dem Flug ins Wasser eintauchen. Basstölpel sind durch Windparks gefährdet, da ihre Flughöhe auf derselben Höhe der Windräder liegt und Zusammenstöße mit diesen häufig vorkommen. Ihre große Flügelspannweite führt dazu, dass sie ihnen oft nicht mehr rechtzeitig ausweichen können. Da er in den Offshore-Gebieten auf Nahrungssuche geht, dort rastet und federt, wird er durch die Windparks dabei gestört.
Basstölpel
Morus bassanus
Trauerenten überwintern in seichten Küstengewässern, wo auch Offshore-Windparks gebaut werden. Sie sind sehr gesellig und meist in größeren Trupps anzutreffen. Auch bei der Nahrungssuche suchen die Trauerenten gerne die Gesellschaft anderer Individuen. Sie suchen jedoch Abstand zu menschlichen Bauten und können Futterplätze in der Nähe der Windparks nicht mehr erreichen. Das Fundament der Offshore-Windparks verändert zudem den Meeresboden so, dass Muscheln, Schnecken, Ringelwürmer, Krebstiere und Insekten, von denen sich die Trauerente ernährt, vertrieben werden.
Trauerente
Melanitta nigra
Im Herbst und Winter rasten und bleiben Prachttaucher auf dem offenen Meer in Küstennähe. Sie tauchen in einem eleganten Bogen ab und können einige Minuten unter Wasser bleiben. Ihre Flughöhe befindet sich in Rotor-Höhe der Windturbinen, deshalb können diese zur tödlichen Gefahr werden. Prachttaucher vermeiden Schifffahrtswege, die sich oft in der Nähe von Windparks befinden und werden so aus ihrem Lebensraum vertrieben.
Prachttaucher
Gavia arctica
Vertreibungsrisiko: Es gibt verschiedene Faktoren, die zum Vertreibungsrisiko beitragen. Neben der Veränderung des Lebensraums durch die Windparks können beispielsweise Lärm und Vibrationen, die durch die Rotorblätter verursacht werden, Vögel vertreiben. Auch der erhöhte Verkehr sowohl während der Bau- als auch Betriebsphase wirken sich negativ auf den Lebensraum der Vögel aus.
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Gefahren für Vögel durch Offshore-Windkraftanlagen
Kollisionsrisiko: Vögel können im Flug mit Windturbinen zusammenstoßen und sich dadurch verletzen oder sogar sterben. Das Kollisionsrisiko eines Vogels wird durch verschiedene Faktoren bestimmt: zum Beispiel seine Körpergröße, Flughöhe und Fluggeschwindigkeit. Große Vögel sind oft nicht so wendig wie kleinere und können daher manchmal nicht schnell genug ausweichen, wenn sie das Hindernis bemerkt haben. Manche Vogelarten, wie zum Beispiel Möwen, werden von Windparks angezogen und haben daher ebenfalls ein höheres Kollisionsrisiko.
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Offshore Windkraftanlagen bergen verschiedene Gefahren für Seevögel. Vogelarten, die besonders betroffen sind, werden als sogenannte prioritäre Hochrisikoarten bezeichnet. Es gibt keine strikte Definition dafür, wann eine Vogelart als eine prioritäre Hochrisikoart einzustufen ist. Eine Studie von Birdlife International stuft die Arten als prioritäre Hochrisikoarten ein, die von Regulierungsbehörden und den Entwicklern bei der Planung der Windenergieparks als vorrangig bewertet und überwacht werden sollten.
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Gemeinsam mit BirdLife Europe hat der NABU das vorhandene Wissen und aktuelle Forschungsergebnisse über die Auswirkungen von Offshore-Windparks auf Seevögel zusammengetragen. Dafür wurde die bestehende Fachliteratur ausgewertet und durch Interviews mit Fachexperten ergänzt, um die Daten mit derzeit noch nicht veröffentlichtem Wissen zu erweitern.
EndFragmentUm eine vollständige Datenlage zu erhalten benötigt man Informationen über die:
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Forschung und Datenlage
Wissenslücken
Die Erkenntnisse über den Einfluss von Offshore-Windparks auf Seevögel in der Nord- und Ostsee können dazu dienen, Standorte der Windparks besser zu planen oder um den Betrieb bereits bestehender Anlagen an die Aktivität der Seevögel anzupassen. Allerdings gibt es auch noch einige Wissenslücken, zu denen noch mehr geforscht werden muss:
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Flora-Fauna-HabitatrichtlinieEinzelne Vogelarten sind in der sogenannten Flora-Fauna-Habitatrichtlinie als “prioritäre Arten” gekennzeichnet. Für die Erhaltung dieser Arten tragen die Länder eine besondere Verantwortung. Alle sechs Jahre ist der Erhaltungszustand dieser Arten zu überprüfen und der Europäischen Kommission mitzuteilen.
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❯ Vogelpopulationen, zum Beispiel Zählungen von Seevögeln auf dem Wasser oder Populationszählungen in Brutkolonien und Überwinterungsgebieten.
❯ Aufenthaltsgebiete von Seevögeln zu verschiedenen Jahreszeiten, Standorte von großen Brutkolonien und Überwinterungsplätzen.
❯ Bewegungsmuster der Vögel, die Verbindung von Vogelkolonien, ihre Wege bei der Nahrungssuche und ihre Zugwege.
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❯ Es gibt Vogelarten, über deren Beeinflussung durch Offshore-Windanlagen noch nichts bekannt ist, wie zum Beispiel die Raubseeschwalbe. Hierzu muss weiter geforscht werden.
❯ Derzeit gibt es noch nicht genug Kenntnisse über die Barrierewirkungen von Anlagen für den Vogelzug und die Wirksamkeit von Korridoren innerhalb und zwischen Windparks.
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Betroffene
Vogelarten
Gefärdete Vogelarten in Nord- und Ostsee
Verbreitungsgebiet: Ostsee
Bergente
Die Bergente ist nachtaktiv und macht sich regelmäßig am Abend auf Nahrungssuche, um dann erst in den Morgenstunden zurückzukehren. Nachtaktive Vögel haben ein größeres Risiko im Dunkeln mit den Windturbinen zusammenzustoßen. Allerdings vermeiden Trauerenten, in die Nähe von Störquellen wie beispielweise Schiffen, Helikoptern oder auch Windparks zu gelangen. Somit wird sie durch diese aus ihrem Lebensraum vertrieben.
Gefärdungsarten
Aythya marila
Sterntaucher sind vor allem in Belgien und Deutschland stark gefährdet und sollten in diesen Ländern besonders geschützt werden. Bei uns wird er jedoch aktuell noch als nicht gefährdet eingestuft. Sterntaucher reagieren sehr sensibel auf Störungen und weisen ein sehr starkes Vermeidungsverhalten auf. Offshore-Windparks beeinträchtigen vor allem seine Überwinterungsgebiete an den Küsten.
Gavia stellata
Sterntaucher
Heringsmöwe
Larus fuscus
Basstölpel
Morus bassanus
Trottelumme
Uria aalge
Larus argentus
Silbermöwe
Trauerente
Melanitta nigra
Die Bergente ist nachaktiv und macht sich regelmäßig am Abend auf Nahrungssuche, um dann erst in den Morgenstunden zurückzukehren. Nachtaktive Vögel haben ein größeres Risiko im Dunkeln mit den Windturbinen zusammenzusto-ßen. Allerdings vermeiden Bergenten in die Nähe von Störquellen wie beispielweise Schiffen, Helikoptern oder auch Windparks zu gelangen. Somit wird sie durch diese aus ihrem Lebensraum vertrieben.
Gavia arctica
Prachttaucher
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Trottellumme